Warum hast du dich selbstständig gemacht? Bei mir gab es mehrere Gründe. Und ich glaube, damit falle ich nicht aus der Reihe. Auf vielen Listen steht bestimmt: „Ich will mein eigenes Ding machen.“
Das bedeutet, du willst
- das tun, was dir wirklich Spaß macht
- deinen Arbeitstag so gestalten, wie es dir gefällt
- dich nicht verstellen, nur um Kolleg*innen oder Vorgesetzten zu gefallen.
Kurz: Du machst dir die Arbeitswelt, wie sie dir gefällt.
Bist du in deinen Texten schon du?
Nach „innen“ funktioniert das vielleicht schon gut. Du stehst auf, wann du willst; machst Pausen, wenn dir danach ist, und trägst auch mal um 16 Uhr noch deinen Pyjama.
Aber wie sieht es mit deiner Außendarstellung aus? Sehen deine Kund*innen schon dein wahres Ich? Oder verstellst du dich in der Kommunikation noch etwas, weil du denkst, du müsstest „seriös“ oder „professionell“ auftreten?
Im Idealfall arbeitest du mit Menschen zusammen, die auf deiner Wellenlänge sind. Denn das macht alles einfacher. Du musst nicht erklären, warum du etwas auf eine bestimmte Arte getan hast. Du musst dich nicht verstellen, sondern kannst dich ganz darauf konzentrieren, deine Expertise umzusetzen oder weiterzugeben.
Wie ziehst du solche Kund*innen an? Natürlich wenden sie sich nur an dich, wenn sie von deiner Fachkenntnis, Kreativität und Arbeitsmoral überzeugt sind. Aber gleichzeitig bist du nicht die einzig Qualifizierte da draußen.
Das Zünglein an der Waage kann deine Persönlichkeit sein. Mögen dich Interessentinnen, finden sie dich sympathisch, lustig oder clever, sind sie aufgeschlossener für dein Angebot. Also solltest du dich in deinen Texten nicht verbiegen, sondern dich so geben, wie du bist.
So verleihst du Texten deine Persönlichkeit
Falls es dir schwerfällt, deine Persönlichkeit in deinen Texten rüberzubringen, hab ich ein paar Tipps für dich.
Tipp 1: Lebe deine Werte in deinen Texten
Lege deine Unternehmenswerte fest. Wofür willst du stehen? Was ist dir wichtig? Und überlege dann, wie und ob sich diese Werte in deinen Text widerspiegeln.
- Hast du zum Beispiel Freude als Unternehmenswert, dann sollte diese Freude auch in deinen Texten rüberkommen. Mache in deinen Beiträgen und Artikeln deutlich, dass dir was du tust Spaß bereitet.
- Ist Bescheidenheit wichtig für dich, dann hau nicht irgendwelche Marketingversprechen oder Claims raus, „weil man das halt so macht“.
- Authentizität ist dein Hauptthema? Dann schreibe nichts, was du nicht wirklich glaubst, nur weil es der „perceived wisdom“ ist.
- Humor? Schreib keine bierernsten Erklärtexte, sondern mische dein Geschriebenes mit Scherzchen, Wortspielen und Andeutungen auf.
Es gibt noch Dutzende andere Werte, aber du verstehst das Prinzip.
Tipp 2: Beobachte, wie du sprichst
Wenn du deine beruflichen Texte deinen Freunden oder deiner Familie zeigtest, würden sie dich daran wiedererkennen? Nehmen wir an, Instagram hält nicht mehr nur die Like-Zahlen geheim, sondern auch den Avatar und Account-Namen (Ja, das ergibt keinen Sinn, aber lass dich mal auf dieses Gedankenexperiment ein). Könnte man deine Posts dann von denen deiner Mitbewerber*innen unterscheiden?
Im Mündlichen hast du deine Stimme, deinen Dialekt, ganz bestimmte Wörter, die du verwendest. Sie machen dich einzigartig und wiedererkennbar. All das kannst du in deinen Texten auch verwenden.
Beobachte mal einen Tag lang, wie du mit und zu anderen sprichst:
- Welche Worte verwendest du?
- Welche verwendest du nie?
- Wann sprichst du Hochdeutsch und wann verwendest du Dialekt oder einen regionalen Ausdruck?
- Gibt es Wörter oder Ausdrücke, die du häufig verwendest?
- Gibt es solche, die sich nur in deinen Texten findest, die du aber nie zu jemanden sagen würdest?
Nimm erstere in deine Texte auf und lass den anderen Quatsch weg.
Sagst du wirklich „ein bisschen“ oder eher „ein bissle“, „n büschen“, „a bissla“ oder „ein bissi“. Zählst du „erstens, zweitens, drittens“ oder beginnst du eher mit „number one“, „numero uno“ oder „zu allerersts“?
Das sind kleine Details, aber all das bist du. Und das darfst du auch in Texten sein.
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Tipp 3: Hole dir Inspiration aus deinem Alltag
Deine Sprache bzw. Wortwahl ist jetzt vielleicht schon unverwechselbar. Wie sieht’s mit deinen Inhalten aus?
Du kannst Dinge anhand fiktiver, wahlloser Beispiele erklären. Oder du sprichst auch hier über das, was dir gefällt. Sagen wir, du bist Fan der Serie Friends (wer ist das auch nicht?). Dann kannst du Parabeln aus diesen Folgen hernehmen. Ich werfe jetzt einfach mal die Stichworte PIVOT, Ah, Unagi oder Regina Phalange in den Raum. Vielleicht sind dir aber auch deutsche Serien geläufiger. Dann stell doch mal Verbindungen zum Tatort her.
Wenn du weniger Zeit vor der Glotze, aber mehr in deinen Laufschuhen verbringst, dann nehme Erkenntnisse aus dieser Welt für deinen Content her. Das funktioniert praktisch mit allem, auch wenn deine große Leidenschaft Schminken, Drachenfliegen oder Trainspotting ist.
Du siehst also: Es gibt so viele Möglichkeiten, wie du deine Persönlichkeit und deine Interessen in deine Texte einfließen lassen kannst und so unverwechselbar wirst. Nutze sie!