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Happy internationaler Tag der unpopulären Meinungen!

Heute ist Tag der unpopulären Meinungen.

Nicht wirklich. Den habe ich mir nur ausgedacht, um einen Anlass zu haben, eine meiner unpopulären Meinungen zu teilen. In Wirklichkeit ist heute wohl internationaler Katzentag.

Da lassen sich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Denn ich finde Posts zu „besonderen“ Tagen ziemlich nervig. Und Katzen mag ich auch nicht.

Welttage als Content-Aufhänger

Social-Media-Expert*innen erzählen immerzu, wie toll sich diese Tage als Aufhänger für Posts eignen. Ich als Konsumentin finde Content zu offiziellen, inoffiziellen oder semioffiziellen nationalen oder internationalen Tagen des Bieres/der Linkshänder/des Toilettenpapiers, in denen irgendwie eine Verbindung zum eigenen Business hergestellt wird, aber nervig, anstrengend und unoriginell.

Ich möchte nicht acht Beiträge in meinem Feed zum internationalen Tag des Kaffees (1. Oktober) lesen. Mir ist durchaus bewusst, dass die überwältigende Mehrheit der Weltbevölkerung Kaffee trinkt, ohne Kaffee nicht leben kann, morgens erstmal ne Tasse Kaffee braucht und weiß, wo es den besten Kaffee der Stadt gibt.

Ich zum Beispiel mag Chips. Ich kann ohne Chips nicht leben, ich brauche morgens erstmal ne Tüte und weiß wo es die besten Chips im Supermarktregal gibt. Aber ich muss nicht den Tag der Kartoffelchips (14. März) dafür hernehmen, das aller Welt zu erzählen.

Es ist doch viel kreativer, einen solchen Post zu machen, wenn niemand ihn erwartet.

Eigene Ideen statt Massenpostings

Deshalb hier meine Selbstverpflichtung: Ich werde keine Beiträge zu Tagen veröffentlichen, die sich irgendwer als PR-Gag ausgedacht hat.

Ich behalte mir aber an folgenden säkularen Tagen themengerecht zu posten:

  • 1. April (Schabernack muss sein!)
  • Geburstag des Hundes, den ich irgendwann mal haben werde
  • Frühlingsanfang
  • Tag der Arbeit (✊)
  • Weltfrauentag
  • politischer Aschermittwoch
  • Tag des Mauerfalls (weil gleichzeitig Geburtstag des titulären Friedos)
  • Tag der deutschen Einheit

Und ja, mir ist bewusst, dass hinter vielen dieser „Welttag des“- und „Nationaler Tag der“-Tage wichtige Anliegen stecken. Der Weltnacktradel-Tag (11. Juni) hört sich erstmal vollkommen absurd an, dahinter steckt aber die Forderung, nach weniger Autos und mehr Radverkehr.

Aber viele dieser „Feiertage“ sind auch auf US-amerikanischen Marketingmist gewachsen, um die Verkaufszahlen bestimmter Produkte anzukurbeln, etwa der Tag des Lippenstiftes (29. Juli).

Und, ja, gerade diese mediale Aufmerksamkeit ist bei solchen Welttagen beabsichtigt. Aber Kaffee und Katzen brauchen nun wirklich nicht noch mehr Platz im Rampenlicht.

Eine unendliche Liste an Feiertagen

Überhaupt: Wo ist Schluss? Wenn ich den Tag des Kaffees sozialmedial begehe, warum nicht auch den Tag des Gourmetkaffees (18. Januar), den Tag der Kaffeepause (20. Januar), den Tag des Milchkaffees (17. Februar), den Kuchen-zum-Kaffee-Tag (7. April), den Tag des Kaffee-Milchshakes (was?; 26. Juli), den Tag des Espressos (23. November), den Tag des Kaffee-Eis-Tag (nein, nicht Eiskaffeetag – Gott weiß, wann der ist – sondern der 6. September) und den Tag des Cappuccinos (8. November)?

Wenn ich mal für alle Nicht-Kaffeetrinkerinnen sprechen darf: Es reicht! Wir wissen, dass euch das Zeug schmeckt!

Warum so miesepetrig, Julia?

Ich gestehe ein, dass ich, was „Feiertage“ angeht, eine extreme Spielverderberin bin. Mir gehen ehrlich gesagt schon Weihnachtsposts auf die Nerven. 253 Posts, in denen das gleiche steht – warum? Können wir nicht einfach ausmachen, dass wir uns alle gegenseitig ein frohes Fest wünschen und den Spam lassen?

Mein Problem mit diesen Tagen und dem an den Haaren herbei gezogenem Content ist aber nicht nur das. Es ist auch die Irrelevanz. Hier wird nicht gepostet, weil man wirklich was zu sagen hat. Sondern weil es sich anbietet etwas zu sagen.

Deshalb wird es solche Beiträge von mir nicht geben.

Ach, und was Katzen angeht, bin ich ganz der Meinung dieses Papageis:

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