Englische Texte schreiben ist leider nicht so einfach, wie Stranger Things in der Originalversion gucken. Serien und Filme auf Englisch schauen, hilft dir auf jeden Fall, deine Sprachfähigkeiten zu verbessern. Aber das Englisch, das in Film und Fernsehen gesprochen wird, entspricht nicht dem, das du für E-Mails, Präsentationen und andere Texte im Beruf brauchst.
Was gilt es denn im schriftlichen Englisch zu beachten? Gut, dass du fragst. Ich habe nämlich ein paar Tipps für dich parat, um gute englische Texte zu schreiben,
Englische Texte schreiben: 3 unabdingbare Basics
Ganz grundsätzlich funktioniert Texte schreiben auf Englisch genauso wie auf Deutsch. Du brauchst eine klare Struktur, der Inhalt sollte durchdacht sein und präzise Formulierungen sind in jeder Sprache geboten.
Bilde einfache Sätze
Mein Tipp Nr. 1 für englische Texte lautet: Halte dich an die Satzstruktur Subjekt – Prädikat – Objekt.
Im Deutschen kannst du Satzglieder nahezu wahllos umstellen. Im Englischen kann man natürlich auch variieren, aber nicht so flexibel wie im Deutschen. Du musst wirklich grammatikfest sein, um das fehlerfrei hinzubekommen.
Beginne deshalb deine Sätze damit, wer etwas macht und was diese Person macht. Danach kannst du dich um alle weitere Informationen kümmern.
Was du nicht machen solltest, ist einen deutschen Satz eins zu eins, Wort für Wort zu übersetzen. Jede Sprache hat ihre eigene Logik, die sich nicht direkt übertragen lässt.
Kenne die Zeitformen
Ohne ein bisschen Grammatikkenntnisse geht es natürlich nicht. Also es geht schon, aber dann ist dein Text halt fehlerbehaftet.
Häufig verwenden Deutsche die falsche Gegenwartsform. Wir neigen dazu, überall ein -ing dranzuhängen. Die ing-Form (present progressive) verwendet man aber wirklich nur dann, wenn man ausdrücken möchte, dass etwas just in diesem Moment geschieht. In anderen Fällen verwendest du die einfache Gegenwart, das simple present.
Lerne Präpositionen auswendig
Präpositionen (Verhältniswörter) sind richtig nervig, weil sie in jeder Sprache anders sind. Im Deutschen ist man beispielsweise an etwas interessiert, im Englische interested in something. Wir schauen auf ein Blatt Papier, der Engländer at a sheet of paper. Manchmal verwenden wir keine Präposition (jemanden anschauen), die englischsprachige Welt aber schon (look at someone) und umgekehrt.
Die bittere Wahrheit lautet also: Zum Texte auf Englisch schreiben lernen gehört Präpositionen pauken.
Das sind einige der wichtigsten Präpositionen für englische Texte:
- on Monday/Tuesday/Wednesday …
- in January/February/March …
- in the morning/evening/afternoon
- at noon/3 o‘clock
- in the office/kitchen/conference room
- work on a problem
- speak at an event
- give advice on a topic
- know about a topic
- to be interested in something
Text schreiben auf Englisch: Die Kür
Ja, ich empfehle dir, einfache Sätze nach dem Schema Subjekt – Prädikat – Objekt zu formulieren. Aber trotzdem sollen sie nicht unverbunden nacheinander stehen.
Aufeinanderfolgende Sätze stehen oft in einem Verhältnis zueinander: These und Argument. Wirkung und Folge. Für und Wider. Tatsache und Meinung usw.
Wenn das der Fall ist, solltest du sie auch entsprechend miteinander verbinden. Andernfalls liest sich dein Text etwas abgehackt.
Um dieses Verhältnis zu verdeutlichen – und um einen gut lesbaren englischen Text zu schreiben – solltest du (wo es Sinn ergibt!) Verbindungswörter verwenden.
Häufig genutzte Verbindungswörter im Englischen sind etwa:
- however (jedoch)
- therefore (daher)
- thus (dadurch, also)
- as a result (demzufolge, infolgedessen)
- additionally (zusätzlich, ferner)
- nevertheless (dennoch, nichtsdestotrotz)
- finally (schließlich, letztlich)
- in summary (zusammenfassend)
- on the one hand … on the other hand (einerseits … andererseits)
- consequently (folglich)
- furthermore (außerdem)
- moreover (zudem)
The devil’s in the details: Machst du diese 5 Fehler, wenn du einen Text auf Englisch schreibst?
Deutsche machen in englischen Texten häufig die gleichen kleinen Fehlerchen. Keines davon ist ein Beinbruch, englische Leser werden dich trotzdem verstehen. Aber ich schätze mal, du möchtest möglichst wenig falsch machen.
Hier sind fünf Fehlerquellen, auf die du achten solltest:
Wenn es kein Satzanfang oder Eigenname ist, wird in englischen Texten nichts großgeschrieben.
It’s, don’t oder rock’n’roll – wenn du ein Auslassungszeichen brauchst, sollte sich dein kleiner Finger nach rechts strecken. Den Apostroph findest du nämlich neben dem Ä, nicht neben dem Fragzeichen. Auf dieser Taste findest du Akzente. Die gibt’s im Französischen, aber nicht im Englischen.
Wenn du in deinem Text ein englisches dass – also that – schreibst, brauchst du davor kein Komma. Genau so wenig wie vor anderen Relativsätzen, also zum Beispiel wenn du which, where oder who verwendest.
Was die englische Schreibweise von Zahlen bzw. Geldbeträgen angeht, kann es unter Umständen doch mal zu kostspieligen Fehlern kommen. Denn im Englischen trennt man Tausender und Nachkommastellen anders ab als im Deutschen. Nachkommastellen sind nämlich Nachpunktstellen. Sie werden mit Punkt von den „ganzen“ Zahlen abgetrennt. Tausender werden hingegen mit einem Komma von den Hunderten getrennt. Also gerade andersrum, als wir es gewohnt sind. Im Englischen steht das Währungszeichen außerdem ohne Leerzeichen vor dem Betrag. Während der Geschirrspüler, den du deiner deutschen Kundin verkaufst, 449,99 € kostet, solltest du von einer englischsprachigen Kundin €499.99 verlangen.
Eine beliebte Phrase für das Ende einer englischen E-Mail. Und gegen sie ist auch gar nichts einzuwenden. Sehr idiomatisch! Aber pass auf, dass du sie auch richtig verwendest: Das Verb nach dem to muss nämlich in der ing-Form stehen. Also etwa: I look forward to hearing from you.
Englische Texte schreiben lassen: Taugt DeepL Translate etwas?
Wieso überhaupt noch selbst die Mühe machen, einen englischen Text zu schreiben, wenn du einfach einen deutschen in den Online-Übersetzer DeepL packen kannst?
Und ja, DeepL macht seine Sache wirklich sehr gut, besonders bei Standardformulierungen.
Allerdingst kannst du nicht blind darauf vertrauen, dass dieses Tool alles richtig übersetzt. Und vor allem wird eine englischsprachige Leserin auf jeden Fall merken, dass dein Text nicht ganz stimmig ist. Es klingt einfach nicht so rund.
Wenn das bei deinen selbst geschriebenen englischen Texten auch der Fall ist, dann kannst du selbst entscheiden, wie du vorgehst. Das ist dann Jacke wie Hose (jacket like trousers). In jedem Fall solltest du nochmal kritisch über deinen Text gucken, bevor du irgendwas damit anstellst.
Hilfreiches Tool, um Texte auf Englisch zu schreiben: linguee.de
Ich kann dir als Unterstützung für englische Texte linguee.de empfehlen (das ist übrigens von den selben Machern wie DeepL). Hier werden dir sowohl Wortentsprechungen angezeigt als auch Beispielsätze in Englisch und in Deutsch. Die helfen oft, beurteilen zu können, wie gut eine Übersetzung wirklich ist und ob du ein Wort in einem bestimmten Kontext verwenden kannst.
![Screenshot von linguee, ein Tool, dass dir hilft, englische Texte zu schreiben](https://juliawissmeier.de/wp-content/uploads/2022/07/linguee.png)
Fazit zu englischen Texten: Keep it simple, baby
Versuche deinen Fähigkeiten entsprechend zu scheiben. Wenn du nicht komplizierter schreibst, als es deine Englischkenntnisse hergeben, dann wirst du auch einen anständigen Text hinbekommen.