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12 von 12 im November 2024

12 von 12 ist ein Blogformat, in dem Personen an jedem zwölften Tag eines Monats zwölf Fotos veröffentlichen, die ihren Tag dokumentieren. Obwohl ich seit 2019 blogge, habe ich noch nie daran teilgenommen – bis heute. Und ich habe einen eher ungewöhnlichen Tag in meinem Leben erwischt. Aber lies selbst.

Mein Tag begann um 2:45 Uhr, als mein vierbeiniger Mitbewohner mich darauf aufmerksam machte, dass er jetzt gerne vor die Tür möchte. Am Vorabend standen wir zweimal mit unseren Regenmänteln vor der Haustür, aber er hatte sich geweigert auch nur einen Schritt im Regen zu laufen. Es war klar, dass ihn die Blase dann irgendwann des nächtens drücken würde. Und wenn das Tier quietscht, springe ich natürlich aus dem Bett.

Um 10 nach 3 waren wir wieder daheim und verzogen uns in unsere jeweiligen Betten.

Um für mich späte 8 Uhr stehe ich auf. Normalerweise gehe ich direkt nach dem Zähneputzen mit dem Hund raus. Da wir ja aber eine Nachtschicht eingelegt haben und in ein paar Stunden ohnehin zum Tierarzt müssen, lassen wir die Morgenrunde ausfallen. Harry schlummert ohnehin noch engelsgleich in seiner Flocke.

Um 9 setze ich mich an den Schreibtisch und erledige ein paar Marketing-Aufgaben: Ich lese den neuesten Artikel auf meinem Blog noch mal Korrektur, bereite einen Newsletter für morgen vor und schreibe die ersten Wörter für diesen Beitrag.

Mein Schreibtisch ist gerade furchtbar unaufgeräumt. Deshalb mache ich lieber ein Foto von dem schönen kleinen Gemälde von Pia Grambart, das neben meinem Laptop steht (einen passenden Rahmen zu kaufen steht noch auf meiner To-do-Liste).

Um 10:30 Uhr brechen wir auf Richtung Tierarzt. Harrys monatliche Anti-Arthroseschmerzen-Spritze ist fällig. Hier ein Aufzug-Selfie von mir in voller Montur: Gassimantel (fällt schon auseinander), Gassitasche (gefüllt mit Bestechungsleckerli, Hundetüten, Schlüsselbund, Geldbeutel und Taschentüchern), Leine und Lastenrad-Kissen. 

Der feine Herr wird natürlich chauffiert.

Spritze gegeben, Hund mit Leberwurst vollgestopft, Behandlung bezahlt – es geht wieder heim. Wir machen einen kleinen Umweg ins Grüne und ziehen unsere Mittagsrunde vor. Unsere Routine ist eh völlig durcheinander gebracht.

Auf dem Weg bleibt das Tier plötzlich setzt sich das Tier plötzlich hin und bleibt ganz still, als wolle es sagen: „Mach ein Bild von mir, Frauchen!“. Hier also ein Porträt seiner Majestät:

Daheim versuche ich noch ein paar Kundenaufgaben abzuarbeiten, aber ich komme nicht wirklich weiter, weil mir Infos fehlen. Ich breche ab und freue mich dafür darüber, dass die Sonne in mein Wohnzimmer hineinscheint und das elendige herbstliche Grau-in-Grau für eine kurze Weile ablöst.

Dann muss ich auch schon weiter, denn ich habe heute einen äußerst seltenen beruflichen Auswärtstermin.

Ich fahre mit der U-Bahn nach Nürnberg und vertreibe mir die Pendelzeit mit Lesen. Unpraktischerweise lese ich gerade ein Hardcover-Buch (die Biografie von Alexej Nawalny), das nicht sehr reisetauglich ist.

Nach 75 Minuten Besprechung mache ich mich wieder auf den Weg zurück nach Fürth. Dort muss ich noch etwas in meiner Eigenschaft als Mustertochter erledigen: bei dm Fotos für meine Mutter ausdrucken. Seit sie das Rentenalter erreicht hat, weigert sie sich, sich mit der simpelsten Technologie auseinanderzusetzen. Den  Kaffeeautomaten anschalten oder den Fernseher bedienen, lässt sie sich gerade noch eingehen.

Ich nehme noch eine Vanilleschote mit, weil ich demnächst mal ein veganes Crème-brûlée-Rezept testen möchte.

Wo ich schon mal im Einkaufszentrum bin, springe ich noch kurz in einen Klamottenladen. Ich brauche einen Wintermantel, der etwas präsentabler ist als meine Gassiklamotte.

Eigentlich ziehe ich es vor, Kleidung Secondhand zu kaufen. Doch in den einschlägigen Läden ist die XS-Auswahl recht dürftig. Bei ONLY habe ich mit einem Griff ein passendes Modell gefunden. Da ich ihn selten tragen werde, denke ich, dass er ein paar Jahre halten werde und rechtfertige diese Fast-Fashion-Sünde so vor mir selbst.

Nach der Abendgassirunde ist es 17:30 Uhr und da ich heute noch nicht viel geschafft habe, muss ich noch ein paar Dinge abarbeiten. Aber zuvor muss ich etwas essen, sonst kann ich mich nicht konzentrieren.

Meine Kochlust hält sich allgemein in Grenzen. Zurzeit bin ich aber Strohwitwe und nur für mich zu kochen, finde ich noch öder. Also habe ich mir im Nürnberg Hauptbahnhof bei Backwerk im Hauptbahnhof ein „Plant-based Crispy Chicken“-Sandwich mitgenommen. Ich liebe diese Dinger!

Ein paar Aufgaben erledige ich noch vom Sofa aus, während im Hintergrund „Das perfekte Dinner“ aus München läuft.

21 Uhr: Feierabend. Ich schau mir noch die neueste Folge „The Great British Bake Off“ an (aka das wohlfühligste Wohlfühlfernsehen), pflege diesen Artikel ein und haue mich dann aufs Ohr. Die Hundeblase ist geleert, also bin ich optimistisch, dass ich diese Nacht durchschlafen darf.

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Hi, ich bin Julia

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